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Beschreibung Marschierpolka

 

Diese aus dem Mühlviertel (Altenhof) und dem Innviertel (Braunau) überlieferte Form ist im Oberösterreichischen in ähnlichen Spielarten auch unter dem Namen Spazierpolka, Gehpolka oder Strapazierpolka – letzterer Name wohl in Hinblick auf die oft rasche Ausführungsart – bekannt. In Rhythmus und Bewegung mit der Bayrisch-Polka verwandt, zeigt dieser Tanz aus dem Oberöstereicher vom Landler her geläufige Nebeneinanderschreiten und ruhige Vor- und Rückschwingen der Arme.

 

 1. Grundform - Ausgangsstellung

 

 

Tänzerin rechts neben dem Tänzer, beide blicken in die Tanzrichtung. Die inneren Hände sind bei herabhängenden Armen gefasst.

 

 Takt 1 bis 2

Mit den äußeren Füßen beginnend, drei Gehschritte in Tanzrichtung vorwärts, wobei der Tänzer die gefasste Hand der Partnerin etwas über Hüfthöhe vorhoch führt.

 

Mit einem vierten, auf der Stelle getretenen Schritt wenden sich die Partner, die gefassten Hände rückführend, zueinander und lösen die Fassung.

 

 Takt 3 bis 4

In gewöhnlicher oder geschlossener Rundtanzfassung mit vier Dreherschritten zwei Umdrehungen mit dem Uhrzeiger. Mit dem letzten Dreherschritt wieder Innenhandfassung und leichtes Ausholen der gefassten Hände nach hinten als Bewegungsauftakt für das kommende Vorschwingen der Arme.

 

 

 Zur Ausführung der Grundtanzform

An Stelle des oben beschriebenen Fassens zum Rundtanz hat sich in der Volkstanzpflege auch jene Fassung eingelebt, die ein vorheriges Lösen der Innenhandfassung vermeidet. Der Tänzer legt dabei seine Rechte mit der gefassten Linken der Partnerin an deren Rücken in Lendenhöhe an, während er seine Linke mit ihrer Rechten an den eigenen Rücken führt. 

 

Ein zu rasches Tempo verdirbt den Tanz, weil dabei das den Rundtanz unterbrechende, den Tanz kennzeichnende Vorschreiten zu einer hastigen und verschwommenen Bewegung wird.

 

 Bemerkungen zum Tanz

Die in der Volkstanzpflege beliebt gewordene "Rückenfassung" mit Anlegen der Hände an die Lendengegend war früher u.a. in Niederösterreich recht gebräuchlich. Vgl. Fig. 9 in R. Zoder, Österr. Volkstänze II, S. 7, die diese Fassung beim Feistritzer Landler zeigt. Das Paar im Vordergrund des Bildes "Fünfkreuzertanz" von Michael Neder – Wiener Städtische Sammlungen, 48755 – zeigt eine ähnliche Fassung aus dem Wien der Biedermeierzeit.

 

Quellenangabe

 

  • Hermann Jülg, Wülzburgerheft 1932m Bärenreiter 605, S. 10
  • Dr. Stephan Löscher, Volkstanzblätter, Bl. 700, Deutscher VT-Verein, Wien 1938
  • Herbert Lager – Österr. Tänze, 2. Teil


 

 



 
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